Das Pferd in Kalkreuth - Chronik Reit- und Fahrverein Kalkreuth e.V.

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Das Pferd in Kalkreuth

Das Pferd in Kalkreuth

Spätestens seit dem Bau der "festen Häuser" durch Ritter von Kalkreuth im 12. Jhd. wurden Pferde zum festen Bestandteil der Tierhaltung in Kalkreuth. Einen besonderen Stellenwert erhielt die Pferdezucht in Kalkreuth mit dem Bau der "Stuterey" auf dem Gelände des Kammergutes durch Christian I. im Jahre 1588. Über 130 Jahre wurden Reit- und Wagenpferde für den sächsischen Königshof, der ständig 600 bis 800 Pferde hielt, gezüchtet. Auf Anordnung August des Starken wurden im Jahre 1722 neben anderen Gestüten auch das Kalkreuther in die Torgauer Gestüte (jetzt Graditz) überführt. Mit dem Ziel, die Fohlenaufzucht zu verbessern, bemühte sich Landesstallmeister Graf von Münster mehrere Jahre um die Genehmigung eines Projektes für eine Fohlenaufzuchtstation in Kalkreuth. Aus finanziellen Gründen wurde das Projekt 1880 abgelehnt. Im Jahre 1892 pachtete das Sächsische Kriegsministerium das Kammergut Kalkreuth und errichtete bis 1893 durch Neu und Umbauten das Remontedepot. Jährlich wurden nun - bis zum Ende des I. Weltkrieges - um die 450 hauptsächlich aus West- und Ostpreußen sowie Hannover zugekauften 3-4jährigen Jungpferde auf ihren Einsatz im Großenhainer Husarenregiment vorbereitet. Die meisten der im Krieg eingesetzten Pferde starben an den Fronten' in Frankreich, Belgien und Rußland. Mit dem ersten Weltkrieg endeten auch die seit 1865 auf den Fluren um Kalkreuth von Offizieren des Husarenregiments und Mitglieder des sächsischen Hofes durchgeführten Parforce-Jagden. Nach Auflösung des Remontedepots gab es für die Bewirtschaftung des Gutes und der Einzelwirtschaften noch ca. 80 Pferde in Kalkreuth. Es wurden Fohlen aufgezogen und bis 1 972 waren im Gut, zuletzt in der Abteilung Naundorf, Deckhengste aufgestellt. Darunter auch solch gute Vererber wie der Prämienhengst "Cäsar" (Kaltblut) und der Hannoveraner "Schwabenprinz" aus der Schwabenstreich-Linie. Einer der letzten aktiven Pferdezüchter in Kalkreuth war Herr O. Behrisch mit 2 Zuchtstuten. Bis Mitte der 60er Jahre war der Pferdebestand gleich geblieben. Danach erfolgte eine radikale Reduzierung der Pferdebestände durch den Einsatz von Traktoren und LKW. 1 971 verließ das letzte Arbeitspferd das Gut. Nachdem es Anfang der 20er Jahre noch kleine reiterliche Wettkämpfe; wie Kranzstechen zu Dorffesten, gegeben hatte, erlosch die Reiterei in Kalkreuth für 50 Jahre fast gänzlich.




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